Die Reform der Erzdiözese Wien und die Jungschar

Am Mittwoch hat Kardinal Schönborn eine große Strukturreform für die Erzdiözese Wien angekündigt. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass es in 10 Jahren nur mehr ca. 200 „Zentralpfarren“ geben soll, die die „Mütter“ für viele kleinere Gemeinden sein sollen. In jeder Zentralpfarre sollen mehrere Priester aktiv sein, die Leitung soll gemeinschaftlich wahrgenommen werden und zwar von Priestern und Laien. Die Filial-Gemeinden haben keinen eigenen Pfarrer mehr und sollen von ehrenamtlichen Laien geleitet werden.

Mit dem neuen Modell der Erzdiözese Wien sehen wir viele Chancen, dass sich das zum Besseren wendet. Denn wer in unserer Diözese große aktive Jungscharpfarren kennt, weiß dass motivierte Gruppenleiter/innen nicht nur viele neu Kinder anziehen, sondern sich auch selbst stark in die Pfarre und den PGR einbringen. Da profitiert die Jungschar und die Pfarre davon.

In Zukunft ist man im Konfliktfall nicht mehr der Allmacht eines Pfarrers ausgeliefert, sondern kann mit einem Pfarrteam gemeinsam diskutieren, wenn es Probleme oder Wünsche an die Jungschar gibt. Die Gruppenleiter/innen können autonomer agieren und ihre persönlichen Charismen ausleben, die oft die Stärke der Jungschar in einer Pfarre sind.

Aber auch für Pfarren ohne Jungschar und mit wenigen Kindern ergeben sich neue Chancen: Denn mit der engeren Zusammenarbeit von Filialgemeinden, kann man auch übergreifend Jungschar machen, in dem es für mehrere Gemeinden eine Jungschargruppe gibt. Das scheitert heute leider auch sehr stark am Denken in Pfarrgrenzen.

Klar ist, dass so eine Reform nicht einfach ist und man auch von einigen liebgewonnen Dingen wird Abschied nehmen müssen. Und das Ausstreiten neuer Strukturen wird oft auch nicht leicht sein und gerade wir als Jungschar werden uns unseren Teil an Autonomie sicher auch in manchen Pfarren und Gemeinden erkämpfen müssen. Die Jungschar-Diözesanleitung wird euch dabei aber sicher zur Seite stehen.

Wenn das funktioniert, könnte sich aller Kirchenaustritte zum Trotz aber auch eine neue Aufbruchsstimmung entwickeln, die auch die Jungschar in vielen Pfarren wieder stärker machen kann. Und wir können damit wieder viele neue Kinder gewinnen, die in der frohen Botschaft Jesu einen guten Zukunftsweg für sich sehen. Es zahlt sich auf jeden Fall aus, sich hier aktiv einzubringen!

Wir werden euch auf dem laufenden halten, wie die nächsten Schritte in diesem Prozess sind.

Anmerkung: Im ursprünglichen Text wurde die Thematik angesprochen, dass das neue System auch Schwierigkeiten mit Priestern aus anderen Ländern vermeidet. Nachdem dies implizieren könnte, dass wir prinzipiell etwas gegen Priester aus anderen Ländern haben, haben wir den Absatz gestrichen, weil dem natürlich nicht so ist.

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