Bunte Farben, Schwitzwetter und jede Menge Reis – Namaste aus Nepal!
Wir, das sind Vlinsi und Josef, schreiben euch aus der westlichen Provinz des bergigen Landes zwischen Indien und China. Dort sind wir jetzt schon seit über einer Woche unterwegs und besuchen viele unserer Projektpartnerinnen. Im Zuge unserer Lernreise können wir Einblicke zu Themen wie Kinderschutz, Feminismus & Frauen-Rechte und Agrarökologie gewinnen.
Willkommen geheißen wurden wir gleich nach unserer Ankunft von unserem langjährigen Projektpartner, dem Social Work Institute (SWI). Dort haben wir auch die ersten paar Nächte übernachtet. In diesem Institut übernachten gewöhnlicherweise Jugendliche, die hier Ausbildungen als Multiplikator*innen zu Themen wie Kinderrechte, Kinderschutz, Agrarwirtschaft,… absolvieren. Hier haben wir von unserem Guide Namaraj, der uns die gesamte Reise über begleitet, auch einen Überblick über das Land generell und die Lebensumstände der Leute erhalten .
Als nächstes haben wir Voices of Women Media einen Besuch abgestattet, wo wir auch unsere zweite Begleiterin Nagma arbeitet. Mitten im Zentrum der Landeshauptstadt Kathmandu wird hier eine feministische Bibliothek mit Büchern auf Nepali und Englisch betrieben, in der Kinder der nahegelegenen, öffentlichen Schulen Hausaufgaben machen können. Natürlich darf dabei auch eine ergiebige Sammlung an Kinderbüchern nicht fehlen. Anschließend sind wir weiter ins Obergeschoß gezogen und haben dort die Büros und Computerräume der Organisation besichtigt. Neben der Bücherei betreibt Voices of Women Media nämlich auch ein Ausbildungszentrum, in dem junge Frauen* den Umgang mit Computern und Programmen lernen können. Außerdem werden hier tolle Projekte zum Thema Darstellung von Frauen in den öffentlichen Medien und Aufarbeitung des Bürgerkrieges, der in den 90er Jahren das Land verwüstete, betrieben.
Besonders berührt hat uns auch die Begegnung mit der Organisation „Raksha Nepal“, die Frauen* und junge Mädchen* von der Straße holt und ihnen zu einem selbstbestimmten Leben verhilft. Aufgrund der hohen Vulnerabilität dieser Gruppe und der benachteiligten Stellung der Frau in der Gesellschaft, arbeiten hier viele Frauen* unfreiwillig im informellen Unterhaltungssektor für Erwachsene, die auch oft mit sexualisierter Gewalt und traumatisieren Erfahrungen einhergehen. Genau dort greift Raksha Nepal ein und hilft den Frauen* durch Berufsschulungen, Training und Therapie aus der Abhängigkeit.
Ein weiteres Highlight war der gemeinsame Austausch mit vielen verschiedenen Organisationen, die sich zum Thema Kinderschutz in Nepal einsetzen. An einem Tag konnten wir fünf der von unseren Spenden unterstützten Projekte kennenlernen und auch noch Methoden und Spiele austauschen. Dabei haben wir viele ehrenamtliche Jugendliche der Organisation Yuwalaya kennengelernt, die sich besonders mit Kinderrechten und den lokalen Child Clubs (vergleichbar mit Jungschargruppen in Österreich) beschäftigen.
Beim Vortragsteil haben wir auch zu den Themen Schutz von Kindern vor körperlicher Züchtigung in Schulen, Kinderehen und kritischer Männlichkeit bzw. Bubenarbeit spannende Einblicke bekommen. Am Nachmittag konnten wir dann beim gemeinsamen Spielen lustige Methoden austauschen.
Nach unserem inhaltlich dichten Aufenthalt in der Hauptstadt Kathmandu ging unsere Reise weiter Richtung Westen, wo wir die lokalen Communities und agrarwirtschaftlichen Projekte besuchen konnten.
Mehr zu unseren Erlebnissen im ländlichen Nepal könnt ihr bald wieder hier lesen, seid gespannt!
LiGrü aus Nepal,
Vlinsi und Josef