Der Projektpartner/innen-Besuch 2015 begann für unsere Gäste gleich sehr turbulent: Der Lufthansa-Streik machte alle guten Pläne zunichte und sorgte dafür, dass unsere acht Gäste nicht gemeinsam in Europa landeten, sondern in verschiedenen Flugzeugen – und in verschiedenen Staaten. Die Hälfte landete in der Schweiz und die andere Gruppe mit unseren beiden Gästen Gayetri und Puspa verbrachte einige Stunden auf dem Pariser Flughafen. In weiser Voraussicht hatten sie nicht nur Rupien, sondern auch 90 Euro dabei, um in der langen Wartezeit etwas gegen den Hunger und Durst kaufen zu können. So gerüstet machten sich die vier auf, um sich in einem Restaurant am Flughafen an einem Kaffee und einer Kleinigkeit zu Essen zu laben. Doch es erwartete sie eine böse Überraschung: Die hierzu befragte Kellnerin antwortete auf die Frage „How much is a coffee?“ mit „two-ten“. Auch auf die bereits etwas beunruhigte Rückfrage „A Coffee is really 210 (twohundredandten) Euros?“ erfolgte lediglich die mürrische Antwort „Yes, two-ten“ und die Kellnerin eilte von dannen. Als dann auch noch das Mineralwasser 190 Euro kostete, waren unsere indischen Gäste endgültig vom Preisniveau in Europa schockiert – und hungerten und dürsteten bis zum Abflug. Erst in der Luft erlöste sie ein freundlicher Steward, der sie mit reichlich Wasser versorgte…
Diese Anekdote erzählten uns Puspa und Gayetri am ersten gemeinsamen Abend in Wien. Und ab dem Zeitpunkt wurde es immer teurer: Wenn wir uns einen Tanz am Ende des Programms wünschten, wurden uns 100 Euro verrechnet (oder 50, wenn man nur mit einem Auge hinsieht).
Ein Lied kostete 200 Euro und der Preis für die Namen der besuchten Kinder auf Assamesisch wurde auf 400 Euro für 20 Namen angesetzt.
Dafür kalkulierten wir dann aber auch 5 Euro pro Minute fürs zu spät Kommen und das Vergessen des Laptops wurde aufgrund des dadurch dramatisch erhöhten Stresspegels mit 500 Euro verbucht.
Am letzten Abend – nach unserer 575km langen Reise durch die Diözese, nach 12 tollen Besuchen und über 690 begeisterten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – wurde dann gemeinsam abgerechnet. Glücklicherweise einigten wir uns schließlich darauf, unsere gegenseitigen Schulden in Kaffee zu bezahlen: einen Kaffee pro 210 Euro. Denn wie wir ja jetzt wissen, ist das der Preis für einen Kaffee…
Wie ihr also seht, kann ein Projektpartner/innenbesuch seeehr teuer werden, egal ob man in Euro oder in Kaffee bezahlt. Aber das Gute ist und das weiß ich nach dieser genialen Woche ganz genau: ES ZAHLT SICH AUS! 🙂
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